Bei einer Krebserkrankung stellt eine bedarfsgerechte Ernährung in vielen Fällen eine Herausforderung dar: Häufig können krebskranke Menschen nicht mehr wie gewohnt essen und trinken. Durch einen zunehmenden Geschmacksverlust und einen tumorbedingten Eiweißabbau kommt es zu einem erheblichen Muskelverlust. Der Krebskranke verspürt zunächst eine Müdigkeit, im Verlauf eine zunehmende körperliche Schwäche und am Ende droht ein Verlust der Immunfunktion des Körpers. Gewichtsverlust und Muskelabbau haben unabhängig vom Anfangsgewicht des Patienten negative Auswirkungen auf die Prognose und die Therapieverträglichkeit. 25% aller Tumorerkrankten sterben an einer körperlichen Auszehrung.
Ein ganzheitliche Therapie in Form einer Kombination aus Ernährungsberatung, Ernährungstherapie und Sportprogrammen kann hier frühzeitig entgegensteuern.
Am CCC Erlangen-EMN wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Effekten von Sport und Ernährung in der Behandlung von Krebserkrankten umzusetzen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln.
Die Arbeitsgruppe (AG) hat eine Ernährungsempfehlung zur Ernährung bei und nach einer Krebserkrankung zusammengestellt.
In der Ambulanz für Integrative Medizin der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen wird Körper, Seele und Geist in Einklang gebracht. Hierbei wird – wenn möglich – basierend auf den Standards der aktuellen Forschung gemeinsam mit der Patientin ein individuelles Betreuungskonzept erstellt.
Einzigartig ist das in Erlangen etablierte Hector-Center. In diesem wird u. a. die multimodale Therapie des Tumorkachexie-Syndroms bei gastrointestinalen Tumoren und Prostatakarzinom erforscht. Auch kann Patienten in kurativer, adjuvanter oder palliativer Situation eine ernährungs- sowie bewegungstherapeutische Behandlung angeboten werden.