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Exzellenzstipendium für Dr. Eckstein

Exzellenzstipendium für Dr. Eckstein

Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert Erforschung der Immuntherapieresistenz des Harnblasenkarzinoms

Für seine Forschung auf dem Gebiet der Tumorimmunologie des Harnblasenkarzinoms wurde PD Dr. Markus Eckstein, Oberarzt am Pathologischen Institut (Direktor: Prof. Dr. Arndt Hartmann) des Uniklinikums Erlangen, nun mit einem der prestigeträchtigen Else Kröner Exzellenzstipendien für fortgeschrittene Clinician Scientists in der Förderrunde 2023 ausgezeichnet. Diese Stipendien laufen zwei Jahre lang, sind mit bis zu 350.000 Euro dotiert und ermöglichen neben der Sach- und Personalkostenunterstützung des geförderten Projekts auch die Finanzierung der eigenen Stelle der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Ziel ist es, eine optimale Verzahnung von translationaler Forschung und klinischer Tätigkeit von Clinician Scientists zu fördern, die auf Gebieten mit besonders hohem klinischen Translationspotenzial arbeiten.

Dr. Eckstein hat sich auf die Erforschung der komplexen immunologischen Prozesse spezialisiert, die zur Metastasierung von Harnblasenkarzinomen beitragen und eine Immuntherapieresistenz bedingen. Ziel seines nun geförderten Projekts ist die Vertiefung der Forschung im Bereich der Immunreaktionen auf lokal fortgeschrittene Urothelkarzinome der Harnblase, eine der häufigsten Krebsarten des Urogenitalsystems. Durch den Einsatz modernster Techniken der räumlichen Einzelzellsequenzierung und Proteomik streben Markus Eckstein und sein Team an, ein detailliertes Verständnis dieser Prozesse zu erlangen. Dieser Ansatz ist bahnbrechend, da er es ermöglicht, die Interaktionen einzelner Zellen im Tumormilieu auf bisher unerreichte Weise zu analysieren und so neue Angriffspunkte für moderne Immuntherapien zu identifizieren.

In vorausgegangenen Arbeiten konnten Dr. Eckstein und sein Team bereits einen bedeutenden Treiber eines chronisch-inflammatorischen, gegen Chemo- und Immuntherapie resistenten Subtyps des Urothelkarzinoms identifizieren – das Protoonkogen c-MET. Durch Vermehrung des c-MET-Gens in diesen Tumoren kommt es zu einer gesteigerten Expression von c-MET, die dann eine chronisch-entzündliche Tumorumgebung bedingt – hier reichern sich besonders weiße Blutzellen an, die auch bei der Organisation von Wunden eine wichtige Rolle spielen, sogenannte neutrophile Granulozyten. In einer kürzlich im renommierten Fachjournal „European Urology“ erschienenen Publikation (10.1016/j.eururo.2022.10.020) konnte das Erlanger Team bereits zeigen, dass diese Tumoren chemotherapie- und immuntherapieresistent sind, obwohl ihr immunologisches Profil eine Empfindlichkeit gegenüber Immuntherapien nahelegen würde.

Neue Therapien für Patientinnen und Patienten

Durch die Unterstützung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung der FAU Erlangen-Nürnberg wird das Team in enger Kollaboration mit der Urologischen und Kinderurologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Bernd Wullich), der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Felix Engel (Nephropathologische Abteilung, Leiterin: Prof. Dr. Kerstin Amann) und der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Reiner Strick (Frauenklinik, Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann) des Uniklinikums Erlangen der funktionellen Bedeutung dieses identifizierten Treibers weiter auf den Grund gehen, insbesondere im Hinblick auf die therapeutische Nutzbarkeit. Dieser Ansatz verspricht, neue Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten zu erschließen, die bislang auf bestehende Therapieformen nicht oder nur unzureichend ansprechen.

Weitere Informationen:

PD Dr. Markus Eckstein
09131 85-22525
markus.eckstein(at)uk-erlangen.de